Folge 43: Beziehungs – Irrtümer und Unglücksformeln
Shownotes
Es gibt sie nicht: die fünf Tipps - sieben Geheimnisse – drei Tricks einer glücklichen Beziehung. Eine Beziehung ist keine Waschmaschine, die man auf verschiedene Effizienzstufen programmieren kann. Sie ist ein lebender Organismus, der sich immer wieder verändert, sei es durch äußere Einflüsse: Kinder, Jobwechsel, Umzug oder durch die bloße Weiterentwicklung aller Beteiligen. Dabei können unterschiedliche Werte, Visionen, Absichten etc. aufeinandeprallen.
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Herzlich willkommen zu Tee am See! Mit Stephan und Maria Craemer. contextuelle Philosophie im Alltag. Willkommen zu unserem Thema Beziehungsirrtümer und Unglücksformeln. Es gibt sie nicht. Die fünf Tipps, die sieben Geheimnisse, die drei Tricks einer glücklichen Beziehung. Eine Beziehung ist keine Waschmaschine, die man auf verschiedene Effizienzstufen programmieren kann. Sie ist ein lebender Organismus, der sich immer wieder verändert. Sei es durch äußere Einflüsse, wie Kinder, Jobwechsel, Umzug, wobei auch die Kinder wieder verschiedene Stadien durchlaufen, Neugeborenes, Trotzphase, Teenageralter oder auch, weil sich einfach alle Beteiligten weiterentwickeln. Und vielleicht haben sie dann unterschiedliche Werte und Visionen und Absichten, die aufeinander prallen. Das gilt es zu berücksichtigen und das kann man nicht mit irgendwelchen Geheimnissen komprimieren. In der contextuellen Philosophie haben wir uns zur Aufgabe gemacht, erst mal das aufzudecken, was nicht funktioniert, weil man auf etwas Dysfunktionalem nichts Funktionales aufbauen kann. Man muss das erst aus dem Weg räumen, aus dem Bewusstsein entfernen oder löschen oder untersuchen, sodass es keinen Gewicht mehr hat. Es gibt allerdings Erfüllungsprinzipien für eine erfüllte Partnerschaft und für eine erfüllte Beziehung, die so etwas wie eine Basis sind für eine erfüllte Partnerschaft. Die veröffentlichen wir im nächsten Podcast. Aber anfangen tun wir heute erst mal mit den vier größten Irrtümern von Frauen und Männern, die eine erfüllte Beziehung und Partnerschaft verhindern und sogar in die Trennung führen können. Und wir beginnen mit dem ersten Irrtum der Frauen. Der Mann als Glücksversprechen. Wenn ich nur endlich einen Mann hätte, dann wäre ich glücklich. Willkommen in der romantischen Ökonomie. Der moderne Mann ist dann eine Mischung aus Lebensoptimierer, Wunschableser und Glückskennner. Vor allem erwartet die Frau, dass sie ihre geheimen Sehnsüchte erkennt. Auf jeden Fall die, die sie selbst noch gar nicht weiß. Er soll ihre Gedanken lesen, ihr Herz erwärmen, aber bitte schön auch beim Abwasch glänzen. Er soll sie einfach glücklich machen. So blickt Erdan verliebt in ihre wunschlos unglücklichen Augen und ist verwundert, wenn sie enttäuscht ist, dass er ihr nicht einfach so mal Blumen geschenkt hat. Das hätte sie sich doch gewünscht. Oder zumindest hätte er wissen müssen, dass sie sich das wünscht. Bringt ihr dann am nächsten Tag Blume mit, weil sie ihr so enttäuscht war, dass er keine mitgebracht hatte, dann ist es leider auch falsch. Denn schließlich hat er es ja jetzt nur getan, weil sie enttäuscht war. Und einfach Blumen zu bekommen, weil man sie sich gewünscht hat, ist natürlich auch völlig falsch. So reibt Er sich darin auf, sie glücklich zu machen, mit mehr Reden, mehr Blumen, mehr Abwasch, mehr Liebesbeweise, mehr von allem. Aber es ist trotzdem nie genug. Weißt du das, Stephan, als du mir mal die Blumen von der Tanke geschenkt hast? Ja klar. Das war, ich finde, das haben wir irgendwie gut gelöst. Das war auf einem Training und ich hatte, glaube ich, Geburtstag, oder es war irgendein besonderer Tag. Und du hattest mir Blumen gegeben. Und die waren von der Tankstelle, auch so eingepackt. Dann sind die natürlich auch falsch. Und die sind auch falsch. Und dann habe ich irgendwie gedacht, ich konnte es ja verstehen, weil wir waren nun auch im Stress und Kurs leiten und Vorbereitung. Aber ich fand die trotzdem nicht schön. Und was ich toll fand, ist, ich habe die dann dezent ins Badezimmer gestellt. Was ich toll fand, ist, dass du dann nicht sauer warst, sondern gesagt hast, warum stehen die im Badezimmer. Und dass wir das dann auch so also neutral besprechen konnten. Ja, genau. So irgendwie zu sehen. Ja, das hat meinen Anforderungen nicht genügt, aber es war nur praktisch. Es war praktisch. Aber es war ja nun auch kein Grund, da jetzt irgendwie einen Streit drüber anzufangen. Ich finde, das haben wir irgendwie gut hingekriegt. Und ich fand auch gut, dass du nicht... Oh, gut gelöst. Ja, das finde ich auch, dass du da nicht sauer warst. Ja, und einige Frauen rufen natürlich jetzt empört auf, ich brauche überhaupt kein Mann zum Glücklichsein. Und doch explodieren die Mitgliederzahlen auf den Datingplattformen. Und noch ein unbequem Hinweis zu der oft zitierten Statistik, dass Single-Frauen glücklicher sind als Verheiratete. So was ich jetzt sage, wird mit Sicherheit bei einigen Frauen zu Schnappatm führen. Wenn der Mann dich als Frau nicht glücklich machen kann, dann kann man schlussfolgern, dass du mit deinem Mann nicht glücklich sein willst. Denn wenn du als Frau glücklich mit einem Mann wärst, dann hätte er ja nicht alles falsch gemacht. Ja, er hätte tatsächlich einiges richtig gemacht. Ja, und doch gönnen viele Frauen ihren Mann einfach keine glückliche Frau. Und wenn er dann doch alles richtig gemacht hat, dann wollen wir doch nicht so weit gehen, wo es doch noch so viel Patriarchat zu bestrafen gilt. Ja, genau. Dann kommt die ideologistische Variante mit ins Spiel. Es gibt noch so viel Patriarchat zu bestrafen auf den letzten Jahrtausenden. Und sei es mit dem eigenen Unglück, also den Mann mit dem eigenen Unglück zu bestrafen. Ja, das ist, finde ich, so ein bisschen so jetzt. Da haben sich viele Frauen reingerannt, was wir früher bei den Eltern gesagt haben. Also, wenn du glücklich und erfolgreich bist, haben deine Eltern nichts falsch gemacht. Und deshalb sind viele lieber nicht glücklich oder nicht erfolgreich, um dann ihre Vorwürfe aufrecht erhalten zu können. Und in derselben Falle stecken übrigens jetzt die Frauen. Hauptsache, man hat einen Sündenbock. Entweder die Eltern oder den Partner. Oder das Patriarchat in jedem Fall. Solange die Frauen denken, das Patriarchat hat sie unglücklich gemacht, können sie nicht glücklich sein. Weil dann war das Patriarchat nicht so schlimm, wie sie es immer darstellen. Was die meisten verkennen ist, dass das Patriarchat eine Interpretation ist. Es ist wie so ein Kampf gegen Windmühlen. Das finde ich echt interessant, Stephan. Das hat eine Parallele zu dem, was wir zu den Eltern sagen. Erst waren es die Eltern, jetzt ist es das Patriarchat. Einen neuen Sündenbock aufhanden. Entweder du gibst deine Vorwürfe auf, die du ans Patriarchat hast und bist glücklich. Oder du bist recht und unglücklich. Zudem befürchtet die Frau, dass er in seinem vergeblichen Bemühen erlamt, ihr alles recht machen zu wollen, wenn sie glücklich ist. Dann fiele ja sein Antrieb weg, wenn sie ihre Unzufriedenheit aufgäbe. Und dieses Risiko geht keine Frau ein, wenn sie das Unzufriedenheitssystem erst mal so richtig erfolgreich am Laufen hat. Genauer gesagt, ihren Mann damit am Laufen hat. Wenn der Mann damit am Laufen ist. Genau. Okay, das war jetzt nicht schön, aber ich bitte die Frauen, das einfach mal wirken zu lassen. Denn du bezahlst mit deinem Unglücklichsein. Genau. Ob mit oder ohne Mann übrigens. Jetzt kommen wir zu Irrtum Nummer 2. Kinder als Sinnenstifter. Das wird zwar immer weniger, aber ist immer noch so. Wenn ich ein Kind hätte, dann wäre ich glücklich. Kinder machen nicht glücklich, sie machen in die Hose. Kinder schenken Tiefe, Liebe und rauben Schlaf, Zeit und Nerven. Die Studien zur Lebenszufriedenheit zeigen, Elternsein ist kein linearer Glücksbooster. Es ist eher eine Achterbahn ohne Sicherheitsgurt mit heftigen Tälern in der Kleinkindphase und der Stillzeit. Das Bild der über alle Maßen glücklichen Mutter, die ihr Kind im wunderschönen Kinderwagen strahlend durch den Park schiebt und in Ruhe, vor allen Dingen Ruhe im Café, ein Cappuccino trinkt, wird auf den sozialen Medien bis zum Erbrechen gezeigt. Und natürlich hat die Mutter dabei eine wunderbare Figur, die sie sich in ihrer freien Zeit im Fitnessstudio erarbeitet hat. Gerade junge Frauen fallen auf dieses sozial romantische Bild gerne rein. Ja und sind dann überrascht, denn dann schieben sie völlig übermüdet ein plärrendes Kind durch die Stadt. Das nächste stillen fürchtend, weil die letzte Brustentzündung noch nicht ganz abgeheilt ist. Dabei immer ihr Handy zwischen sich und dem Kind halten, damit wenigstens ein paar Hormone aus den digitalen Medien kommen. Dabei verliert sie leider den mental-emotionalen Kontakt zu ihrem Kind und das Kind kann keine natürlichen neuronalen Verbindungen durch den Blickkontakt zur Mutter aufbauen. Im Café nimmt sie das schreiende Kind auf den Arm von mitleidigen und besser wissenden Blicken anderer Frauen bestraft und mit ungefragten Tipps behälligt. Als sie gerade den ersten Schluck Cappuccino trinken will, spuckt ihr Baby in hohen Bohnen die Milch auf ihr neues Sommerkleid. Tja, denken einige Frauen, sie hält es ja auch falsch. Abends erzählt sie ihr Mann völlig frustriert, auch dass sie unglücklich ist über ihre Figur. Seine Reaktion ist dann meistens, er nimmt sie in den Arm, tröstet sie und meint, Schatz, für mich bist du immer die Schönste, auch wenn du ein paar Pfund zugelegt hast. Jetzt rastet sie natürlich völlig aus. Hat er sie doch tatsächlich Fett genannt? Er versteht sie einfach nicht. Hatte er doch geglaubt, ihr seine bedingungslose Liebe gezeigt zu haben? Das ist schon schwierig, was du als Mann sagen willst. Dann kommen wir zu dem großen Irrtum Nummer drei, der immer und immer weiter verstärkt und auf den Medien dargestellt wird. Irrtum Nummer drei, Gleichheit um jeden Preis. Wenn mein Mann mir helfen würde, vor allen Dingen aus freien Stücken, dann wäre ich glücklich. Immer mehr Männer wollen den Anspruch der Frauen auf Gleichheit erfüllen, aber auch das löst deren Unzufriedenheit nicht aus. Sie leidet dann unter dem Mental- und Emotional Load, dem unsichtbaren Projektmanagement von Einkauf, Kindergeburtstagen und Impfkalendern. Und auf der anderen Seite fühlt er sich für die Finanzen der ganzen Familie allein verantwortlich und leidet unter diesem Druck. Sie fühlt sich belastet und jammert, warum muss ich alles im Blick haben? Warum kann er es nicht so machen wie ich? Und warum schreit das Baby eigentlich immer weniger bei ihm als bei mir? Und er fühlt sich missverstanden und denkt, seit wann bin ich eigentlich nur noch die Kreditkarte auf zwei Beinen? Und wer hilft mir eigentlich bei meinem Vollzeitjob? Muss ich dann auch anfangen zu jammern? Das hört sich immer so an, finde ich, als wenn den Job, den die Männer machen, das ist das reinste Vergnügen. Die haben ja auch nörgeln, geschäftsnervige Mitarbeiter, vorgesetzte Kunden, alles, das ganze Paket. Das ist ja nicht so, die müssen ja auch Sachen im Kopf behalten. Das ist ja nicht so, als wäre das irgendwie, die gehen ins Paradies und die Frauen bleiben in der Hölle. Und dann denkt er noch, stehe ich nun für immer an letzter Stelle hinter dem Kind oder hinter den Kindern. Und so haben beide das Gefühl, zu kurz zu kommen und finden den Ausweg nicht. Ja, so sehr das propagiert wird, Gleichheit ist der Anfang vom Ende. Dafür sind einfach die Bedingungen, in denen man und Frau denken, fühlen und handeln zu unterschiedlich. Ja, wir hatten ein wirklich, das war ein wirklich für uns irreales Beispiel von Gleichheit. Also wir kannten ein Paar, wo er schon länger selbstständig war und wirklich gut verdiente. Sie waren nicht verheiratet, was sie auch nicht wollte. Und sie war gerade dabei, sich selbstständig zu machen. Und er wollte sich, ich glaube damals einen BMW kaufen. Natürlich einen politisch korrekten E-Wagen, aber einen BMW. Und das interessante war, weißt du noch, dass sie sagte, sie wollte es mitfinanzieren. Zur Hälfte. Konnte aber einen BMW nicht finanzieren. Genau, die hatte die Mittel nicht. Und was haben die sich dann gekauft? Ich glaube einen Kia oder so. Also irgendwas billiges auf jeden Fall. Und dann hatte sie, weil er ja so erfolgreich war, fand sie, sie sollte jetzt noch eine Möglichkeit haben, auch erfolgreich zu sein und wollte, ich glaube, in Paris studieren. Genau. Und das hat er mitfinanziert. Das wollte sie ihm aber zurückgeben. Hat dann dort jemanden kennengelernt, mit dem sie jetzt einen Bentley fährt. Ja, der war dann etwas wohlhabender. Ja, der war dann wohlhabender. Den sie dann auch nicht mitfinanzieren wollte. Da war es dann plötzlich anders. Ja, da denke ich auch, also das ist auch schon eine ziemliche Verarschung. Aber gut. Und es ist übrigens reales Beispiel. Oder reales Satire, wie auch immer. Okay, dann kommen wir zu Irrtum Nummer vier. Also ein Irrtum der Frauen Nummer vier. Selbstverwirklichung nur außerhalb der Familie. Wenn ich endlich wieder berufstätig bin, dann wäre ich glücklich. Teilzeitmutter, Teilzeitkraft und Vollzeit erschöpft. Das Ideal der Supermum scheitert an der Realität von zu wenig Schlaf und zu viel eigenem Anspruch. Vor allem alles allein machen zu können, zu müssen und zu wollen. Keine Hilfe im Haus soll aus vom Mann, aber der ist auch müde. Und so sind dann die Frauen wieder enttäuscht. Das vermeintliche Glück der Berufstätigkeit erfüllt sich nicht. Sie sind nicht wirklich glücklicher, sondern nur noch gestresster. Und haben doch alles richtig gemacht. Man spricht politisch korrekt alles richtig gemacht. Und sind trotzdem unglücklich, weil es dafür keine Garantie gibt. Wobei für viele Frauen es schon eine große Erleichterung wäre, wenn sie nicht so strenge Regeln und Ansprüche an sich selbst hätten. Zum Beispiel der selbstgebackene Kuchen zum Geburtstag, das perfekte Bio-Essen, die super aufgeräumte Wohnung, der selbst erstellte Adventskalender und was es alles an Ansprüchen zu erfüllen gibt, die sie alle selber machen muss. Ganz wenig Kinder werfen ihren Müttern später vor, dass es gekauften Kuchen zum Geburtstag gab und zu oft Pizza oder die Wohnung unaufgeräumt war. Das ist den meisten Kindern egal. Ja, was ich nur interessant finde, ist, dass die Frauen, also wenn der Mann dann sagt, ich organisiere den Geburtstag und er macht es sich leicht, indem er halt eben Kuchen und Pizza kauft, dass die dann sagen, aber du hast das nicht richtig gemacht. Ja, das soll immer auf eine bestimmte Art und Weise geschehen. Ja, und das, ich finde, man... Der Pfad ist schmal. Der ist schmal und du kannst es ja machen, aber letztendlich muss dir dann klar sein, du machst es eher für dich als für die Kinder. Wahrscheinlich ist das so. Letztendlich wurscht. Selbstbestätigung. Und dann haben wir ungefähr 50 Prozent der Frauen die Idee, vielleicht hilft ja ein neuer Mann. Und statt Regretting Motherhood, also das Bereuen Mutter zu sein, was ein Trend im Internet ist, starten sie nun das Programm Regretting Marriage. Also zu bereuen, geheiratet zu haben oder zu bereuen, mit einem Mann verheiratet zu sein. Und schon dreht sich das Unglücksrad weiter, und zwar schneller als zuvor, und sie sind noch mehr gefangen im Wenn-Dann-Unglücks-Gefängnis. Das klingt alles ein bisschen negativ, ja das ist es auch. Diese Irrtümer zu leben, ist sogar noch negativer. Sie führen zu dem, was momentan weltweit passiert. Fast die Hälfte aller Paare lässt sich scheiden, wobei die Scheidungen zu über 80 Prozent von Frauen ausgeht. So, das anzuerkennen, dass diese vier Irrtümer, die wir genannt haben, nicht funktionieren, ist ja der erste Schritt raus. Und ja, es gibt auch noch einen weiteren Ausweg, rein in ein erfülltes Leben. Dazu werden wir zum Abschluss noch was sagen. Doch schauen wir uns der Gleichheit halber jetzt auch die Irrtümer der Männer an. Und doch sind diese Irrtümer nicht gleich, weil Männer andere Ansprüche haben. Aber hör selbst. Irrtum Nummer eins vieler Männer ist, der Mann als Glückskellner. Er sagt sich, ich mache meine Frau glücklich, auch im Bett. Hierbei ist erst mal festzustellen, dass man niemanden glücklich machen kann. Auch Frauen können niemanden glücklich machen. Auch nicht im Bett. Männer können ihre Frau im Bett nicht glücklich machen. Weil eine Frau einen Orgasmus nur dann bekommt, wenn sie das will. Nicht, weil er es ihr so besorgt. Ja, du kannst es ihr nicht machen, du als Mann, aber sie kann es sich mit dir machen, was übrigens auch ihr Geschenk an den Mann ist. Und dann denkt er, wenn ich meiner Frau gebe, was sie will, ist sie glücklich. Und auch hier gilt, auch nur, wenn sie das so will und so wählt. Im Kontext ihrer selbstgewählten Unzufriedenheit füttert der Mann jedoch nur ihre Unzufriedenheit. Und wie eben schon erwähnt, mit ihrer Unzufriedenheit hält sie ihn am Laufen. Und wer gibt dieses Erfolgsmodell schon freiwillig wieder auf? Ja, und es gibt wirklich gute Nachrichten, auch wenn das jetzt in den Medien anders verbreitet wird, was ich übrigens für gefährlich halte. Du kannst niemanden glücklich machen, heißt auch, du kannst niemanden unglücklich machen. Das kannst du nicht. Wenn jemand sich unglücklich fühlt, weil du gesagt hast, mir gefällt deine Nase nicht, dann ist das sein Unglück. Also du hast es ausgelöst, aber es ist sein Knopf. Und du bist nicht für seine Knöpfe verantwortlich. Du kannst die andere Person nicht wählen. Nein, das kannst du nicht. Also niemand, wenn du zu jemandem sagst, du siehst aus wie ein Eichhändler, würden die meisten erst mal drüber lachen oder fänden das irgendwie lustig. Es sei denn, die haben irgendwie komische Zähne. Aber letztendlich bist du derjenige, der das annehmt und sich selbst glücklich oder unglücklich macht. Aber kommen wir jetzt zum nächsten Irrtum. Irrtum Nummer zwei der Männer. Die Kinder als Vermächtnis. Dahinter steckt der Gedanke, ich muss meine Gene weitergeben, um durch meine Kinder weiterzuleben. Das klingt wie eine noble Idee, aber man fragt sich, wozu eigentlich? Warum durch Kinder weiterleben? Diese archaische Vorstellung von Gen-Weitergabe, Stammhalter und Erbe hinterfragen heutzutage immer mehr Männer. Deshalb lassen nicht nur ihre Kinderwünsche auch drastisch nach. Sie wollen auch immer weniger eine Partnerschaft mit einer Frau, weil sie Ehe und Partnerschaft für eine Falle halten, bei der sie nicht mehr gewinnen können. Ja, und wenn man das in den Zeitungen liest, irgendwie häufiger aussieht, also Männer sind schuld, die Männer machen alles falsch, das Patriarchat ist schlimm, dann sieht man einfach oder dann wird da mehr und mehr bewusst, dass viele Frauen ihren Männern Respekt und Achtung, also Wertschätzung verweigern, obwohl sie sie selbst haben wollen. Und das ist ein unglaubliches Ungleichgewicht. Und wie wir immer sagen, da wird mit zweierlei Maß gemessen. So, da kann er nur verlieren, egal wie gut er es mit ihr meint. Also egal wie viel Respekt und Achtung er gibt. Viele Frauen und viele Frauen tun es auch nicht, sagen halt eben, du hast aber Respekt und Achtung, eben weil du ein Mann bist, nicht verdient. Also es geht ja bis hin zu, dass Kinder sich in Australien, Jungen sich entschuldigen müssen dafür, dass sie Mann sind. Oder vor kurzem habe ich jemanden, einen vermeintlichen Coach gesehen, der sich vor seiner Frau hinkriegt und sagt, ich entschuldige mich dafür, dass ich ein Mann bin. Also so geht es ja nun auch nicht. Dann kommen wir zu Irrtum Nummer 3 der Männer. Gleichheit fördert die Beziehung, wird geglaubt. Dann denkt er, ich muss zurückstecken, weil ich Teil des bösen Patriarchats bin oder weil ich es ihr Recht machen will. Der Mythos der absoluten Gleichheit bringt neue Ungleichheit. Der totalitäre Gleichheitsanspruch ist aus verschiedenen Gründen unerfüllbar und macht beide unglücklich. Das haben wir in verschiedenen früheren Podcasts schon durchleuchtet. Männer fordern übrigens selten, dass ihre Frau sich genauso ums Auto, um die Steuererklärung, Versicherung, Reparaturen, die Ämter, den Rasen kümmert. Oder dass seine Sporttrophäen im Wohnzimmer aufgestellt werden. Diese landen meistens im Keller. Und wenn sie damit glücklich ist, ist er damit einverstanden. Irrtum Nummer 4 der Männer ist, Karriere zu machen für die Familie. Und sie denken, wenn ich meine Familie gut versorge, werde ich geliebt. Sie denkt hingegen, Geld ist notwendig, beziehungsweise nur ein notwendiges Übel. Aber definitiv kein Beweis für Zuneigung oder gar Liebe. Geld ist selbstverständlich und der Geldverdiener nur ein Mittel zum Zweck. Selbst wenn er seinen Einsatz als Liebe versteht, für die Familie ist es nur Geld. Liebe kann man mit Doppel N sich damit nicht kaufen. Auch nicht mit Überstunden, einem schönen Haus, Handys für die ganze Familie, Ausbildungsfinanzierung und was noch alles dazukommt. Ja, jetzt werden einige Frauen sagen, aber das ist doch jetzt wieder einseitig. Die Männer kommen wesentlich besser weg als die Frauen. Das tun sie zum einen nicht und ja, Männer haben einen anderen Anspruch. Vielleicht kennst du das Zitat, Happy wife, happy life. Und es ist wirklich so, die Männer sind glücklich, wenn es ihre Frau ist. Wir haben lange Jahre in unserem Trainingsprogramm mit zigtausenden an Paaren Befragung durchgeführt. Und 90 der Männer gaben an, wenn wir sie fragten, was ist das wichtigste für dich in der Beziehung, dass ihre Frau glücklich ist. Aber nur 10 Prozent der Frauen haben das eingegeben, dass das Glück ihres Manns ihnen das Wichtigste ist. Auch hier kann man ja sagen, das ist ja ein großes Ungleichgewicht. Also die Männer wollen, dass die Frau glücklich ist. Und bei den Frauen sind es nur 10 Prozent, bei den Männern 90. Dieses Ungleichgewicht würde sogar funktionieren, wenn sie glücklich wäre. Weil er weiß, dass sie die Stimmung für die Familie, für die Partnerschaft und für die Familie hält. Für ihn ist alles gut, solange sie glücklich ist. Warum sie es nicht ist, haben wir erläutert. Interessanterweise haben viele Frauen angegeben, dass ihnen das Wichtigste sei, selbst glücklich zu sein und in den letzten Befragungen kamen, immer sich selbst verwirklichen zu können. So, jetzt haben wir aufgedeckt, was nicht funktioniert. Und vielleicht kannst du es nutzen, um diese Irrtümer aufzugeben und bei dir zu überprüfen, welche du lebst. Im nächsten Podcast stellen wir Beziehungserfüllungsprinzipien vor. Die garantieren damit keine glückliche Beziehung, aber sie schaffen eine Basis oder einen Kontext für eine erfüllte Beziehung und Partnerschaft. Denn niemand kann dauerhaft glücklich sein. Ein Dauerorgasmus ist schmerzhaft. Allein dauerhaft glücklich sein zu wollen, ist schon ein unerfüllbarer Anspruch. Und das wirkt wie ein guter Nährboden. Also diese Beziehungserfüllungsprinzipien als Basis und Kontext wirken wie ein guter Nährboden. Und dabei haben einige eine reiche und andere eine schlechte Ernte. Und das liegt allerdings dann am Gärtner und an der Gärtnerin. Ja und vielleicht kannst du diesen Podcast nutzen und dich fragen, was ist dir das wichtigste in deiner Beziehung? Und wenn es dir das wichtigste ist, dass dein Partner glücklich ist und ihr das beide habt, dann habt ihr schon mal eine gute Basis. Da müsst ihr nur noch herausfinden, zu welchen Bedingungen. Ja, zu welchen Bedingungen. Und das ist auch eine spannende Untersuchung. Und für mich ist das so, dass ich, also ich mag ja sehr dieses Stufengedicht von Hesse, so lasst uns Heiterraum um Raum durchschreiten. So und das finde ich ist ein schöner Kontext zu wissen, wir durchschreiten die Räume des Lebens in einem gewissen Grad an Heiterkeit. Egal was passiert, wir nehmen es an und es bleibt mir zwischen uns eine gewisse Heiterkeit, auch wenn es manchmal schwer ist. Aber es wird halt immer manchmal schwer sein. Ja und die Weiterentwicklung hängt davon ab, wie sehr wir als Menschen, als Paare, bereit sind, uns von diesen Irrtümern zu verabschieden. Und diese Ansprüche, die darin enthalten sind, mehr und mehr aufzugeben und dafür eine Öffnung zu schaffen für das, was funktioniert. Ja, so bedanken wir uns fürs Zuhören und freuen uns, wenn du das nächste Mal wieder einschaltest.
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